Um vernünftig arbeiten zu können, braucht der Künstler Muße! Leider verlangt die Gesellschaft,
daß man für seinen Lebensunterhalt
zu sorgen habe, was nichts anderes heißt,
als daß man sich für niederträchtige Kapitalisten prostituiert!
Aber was kann es Wichtigeres geben als die Kunst? Nun ist es das Schicksal des Künstlers, namentlich des unangepaßten, der noch etwas zu sagen hat, daß seine Werke mißachtet werden! Deshalb ist er dazu verdammt, ein völlig unnatürliches Leben zu führen und sogar zu arbeiten!
So geht das aber nicht. Ein Künstler braucht Platz zum Atmen, und nur der folgende Tagesablauf kann auf Dauer gewährleisten, daß sich der Künstler die Kraft für wahre Kunst erhält:
14:00 | Frühest möglicher Termin zum Aufstehen. Nur der ausgeschlafene Künstler leistet Großes! |
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15:00 | Besuch eines unter Intellektuellen beliebten Cafés. Konsum diverser belebender Getränke. |
18:00 | Rückkehr ins Atelier, kleines Nickerchen |
20:00 | Besuch einer unter Intellektuellen beliebten Gaststätte. Nur der Austausch mit Gleichgesinnten fördert Kreativität und Innovation. |
22:00 | Besuch eines guten Restaurants, Abendessen. Der Künstler muß auf seine Ernährung achten, denn nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist! Anschließend Rückkehr in die Gaststätte. |
03:00 | Besuch eines beliebten Nachtlokals. Dies ist Recherche, kein Vergnügen, denn das Genie darf sich den Niederungen des Lebens nicht verschließen. |
05:00 | Heimkehr ins Atelier, Verarbeitung der künstlerischen Eindrücke. Harte Arbeit. |
05:30 | Bettruhe. Denn der Kunstschaffende muß darauf achten, daß er zeitig ins Bett kommt, damit seine Werke nicht unter der Unkonzentriertheit des Schöpfers leiden. |
Und daher suche ich Sponsoren, damit ich dieses der Kunst ergebene Leben führen kann!