Sehr geehrter Herr Dr. Miller,
ich möchte mich heute mit zwei Anliegen an Sie wenden.
Zum einen sei Ihnen erst mal gedankt, daß es im allgemein eher schmutzigen, verkommenen Internet eine Seite wie die der Christlichen Front gibt. Rein interessehalber stelle ich Ihnen eine Frage, und hoffe auf baldige Antwort: Ist es in dieser Welt eigentlich schwierig, eine solche Seite zu betreiben? Ich habe bislang eher wenig Kontakt mit dem Medium Internet gehabt, und kenne mich damit kaum aus. Ich kann mir aber, wenn ich meine gleichaltrigen Mitstudenten anschaue, vorstellen, daß viele Jugendliche auf diese Seite mit Spott und Verachtung reagieren.
Das Zweite Anliegen ist mir selbst mittlerweile sehr peinlich: vor ungefähr zwei Jahren (im Frühjahr 1999) habe ich aus mir mittlerweile nicht mehr nachvollziehbaren Gründen an einer Miss-Wahl, ausgeschrieben von einer einer lokalen Anzeigenzeitung, teilgenommen. Damals habe ich mich der Jury, und auch in der Zeitung per Foto, unter anderem auch im Bikini gezeigt. Das ist mir heute furchtbar unangenehm, ich möchte trotzdem, daß mir Gott verzeiht. Leider habe ich, trotz vieler Gebete, in denen ich immer um Vergebung gebeten habe, immer Pech im Leben seit dieser Entgleisung meiner selbst.
So habe ich mich bis jetzt auch vergeblich um ein Freiwilliges Soziales Jahr bemüht. Immer hieß es, alle Stellen seien schon vergeben.
Kann es sein, daß Gott mir nicht verzeiht, und mich nicht mehr lieben kann?
Ich bitte um Antwort,
Eure besorgte Katja
Dr. Millersberger-Ferguson antwortet: Liebe Katja. Natürlich ist es sehr schwierig, eine Seite wie die unsere im Internet zu betreiben. Sie sehen ja selbst, mit welchen Zuschriften man belästigt wird. Doch damit zu Ihrem Hauptanliegen: Niemand wird einer Gestrauchelten den Weg in den Himmel verwehren, wenn sie aufrichtig bereut. Natürlich war es eine Sünde, an einem Bikini-Wettbewerb teilzunehmen. Doch ich denke, Sie haben begriffen, daß Ihr Tun falsch war, und sind auf den rechten Pfad zurückgekehrt. Ein endgültiges Urteil kann ich mir freilich erst erlauben, wenn Sie mir freundlicherweise ein paar Lichtbilder des fraglichen Ereignisses zukommen lassen.