Universalgenie Goethe - Dichter, Schriftsteller, Gelehrter, Forscher
Bei der Suche nach des Pudels Kern hat Johann Wolfgang Goethe nichts unversucht gelassen. Der umfassende Grad seiner Bildung beeindruckt noch heute. Doch wie bedeutsam sind seine Entdeckungen vom Mineral Goethit bis hin zu seinen Überlegungen zum Kieferzwischenknochen tatsächlich? Ließe sich ein ähnlich gebildeter Mensch heute denken? So anerkannt seine literarischen Werke sind, so umstritten werden in Fachkreisen seine naturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse gehandelt. Im Kreuzfeuer der Kritik steht dabei in besonderem Maße seine Farbtheorie. Mit der Entdeckung des ultravioletten Lichts hätte er Forschungsgeschichte schreiben können. Aber die Entdeckung paßte nicht in seine übrige Theorie und wurde also geflissentlich "übersehen". Ist Goethe das Universalgenie, das "deutsche Stammeserlebnis", wie ihn der Germanist Wolfgang Lettmann bezeichnet - oder war er schlicht ein Zeitgenosse des bildungssüchtigen 18. Jahrhunderts, besessen vom Sammeln und ordnungspolitischen Denken? War Goethe der kosmopolitische Weltbürger und grandiose Entdecker - oder gründet sein Nachruhm allein auf seine literarische Arbeit? Was bedeutet uns heute seine naturwissenschaftliche "Gesamtschau" und wie schlägt sie sich in seinem literarischen Werk nieder?
- 11.02.1999 00.15, ZDF, Nachtstudio
- 12.02.1999 12.00, 3SAT, Nachtstudio