Haschisch für Kranke - Chancen für eine Legalisierung?
Cannabis bzw. das daraus gewonnene Marihuana oder Haschisch steht nach wie vor im Ruf, abhängig zu machen und die Leistungsfähigkeit seiner Konsumenten einzuschränken und zu lähmen. Cannabis, so befürchten viele, begünstige auch den Einstieg in härtere, gefährlichere Drogen und damit den Beginn einer Lebensgeschichte, die meist zu Elend und körperlichem Verfall führe. Dass Cannabis auch als Medikament eingesetzt werden und damit zur Linderung von Schmerz und Krankheit beitragen kann, ist noch nicht so bekannt. Weltweite Studien haben aber inzwischen ergeben, dass der Einsatz von Cannabis durchaus eine sinnvolle und hilfreiche Therapie bei Aids, Krebs, Spastik, Multiple Sklerose, Asthma und bestimmten Augenkrankheiten bedeuten kann. Dennoch wird bis heute davon kaum Gebrauch gemacht. Woran liegt das? An der nach wie vor komplizierten und unklaren Rechtslage in Deutschland? An der Angst, durch eine therapeutisch bedingte Freigabe Cannabis insgesamt zu rehabilitieren und damit auch den allgemeinen Konsum zu legalisieren? Am Widerstand der Pharmaindustrie, die mit der synthetischen Herstellung des heilsamen Wirkstoffs in Medikamentenform viel Geld verdient? Am Desinteresse der Ärzte, die bei legalem Handel mit Cannabis Patienten zu verlieren befürchten? Auf der anderen Seite: Wer könnte daran interessiert sein, die Kriminalisierung des Cannabiskonsums aufrecht zu erhalten? Gibt es hier eventuell sogar einen Zusammenhang mit dem Organisierten Verbrechen, das durch eine Legalisierung von Cannabis um eine wichtige Einnahmequelle fürchten müsste? "Streit im Schloss" fragt nach.
- 16.06.2000 21.50, SWR, Streit im Schloss
- 17.06.2000 09.30, SWR, Streit im Schloss
- 06.07.2000 10.45, 3SAT, Streit im Schloss