Volkskrankheit Depression - Wenn die Seele auf Eis liegt
Ernest Hemingway, Marilyn Monroe und auch Kaiserin Sisi waren betroffen, und heute teilen mehr als vier Millionen Deutsche das gleiche Schicksal: Sie sind depressiv. Inzwischen zur Volkskrankheit ausgeufert, leiden Frauen wie Männer, aber auch Kinder und Jugendliche an Depressionen. Ihre Seele ist gefangen in einem dunklen Loch, dem viele nur zu entkommen glauben, indem sie sich das Leben nehmen. Wenn die Seele auf Eis liegt, wollen selbst die alltäglichsten Dinge nicht mehr gelingen. Versagensängste und Schuldgefühle machen sich breit, die Konzentration geht verloren, Antriebslosigkeit herrscht vor, nichts scheint mehr bedeutsam. Antidepressiva und Psychotherapie ermöglichen zwar gute Heilungschancen, doch noch immer herrscht Unklarheit über die genauen Ursachen der "Seelenfinsternis". Neben genetischen und psychosozialen Ursachen rücken dabei immer mehr die Begleiterscheinungen unserer "Stressgesellschaft" in den Blickpunkt. Ist das schnelle Leben unter Zeitdruck mit oft kaum zu bewältigenden Anforderungen dafür verantwortlich, dass wir ein Volk von Depressiven werden? Wo hört die kreative Melancholie auf, wo beginnt die lähmende Depression?
- 25.01.2002 21.45, SWR, Nachtcafé
- 26.01.2002 14.00, SWR, Nachtcafé
- 16.08.2003 08.45, SWR, Nachtcafé