Diagnose: Mann - Schwächelt das starke Geschlecht?
Zuverlässiger Familienernährer und feuriger Liebhaber, intellektueller Schöngeist und durchtrainierter Adonis, Fels in der Brandung und Lonesome Cowboy: So sollten Männer heute sein - am besten alles auf einmal. Doch der Mann als Allround-Talent geht beim Rollenspagat so langsam zu Boden und ist nur schwer wieder hochzukriegen. Jeder Zehnte leidet unter Impotenz, Männer sterben im Durchschnitt sieben Jahre früher als Frauen, schlafen schlechter, sind häufiger krank und eher suchtgefährdet. Rund 80 Prozent der Patienten deutscher Suchtkliniken sind Männer. Auch psychosomatische Störungen und stressbedingte Unfruchtbarkeit nehmen zu. Angesichts solcher Männerleiden ist inzwischen ein Berufsbild entstanden, das sich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung die Herren zur Brust nimmt: der Männerarzt. Denn keine Frage: Das starke Geschlecht schwächelt. Doch was ist zu tun, um die Herren der Erschöpfung aus ihrer Krise zu bringen? Welches Männerbild hat Bestand für die Zukunft? Welche Ansprüche und Maßstäbe haben die Männer selbst, und was erwarten die Frauen von ihnen? Dürfen die Macker doch wieder ein bisschen härter werden, um ihre Versagensängste in den Griff zu kriegen? Oder müssen sie sich wie einst die Frauen von falschen Erwartungen und Vorstellungen emanzipieren? Denn eine Frage ist nach wie vor ungeklärt: Wann ist ein Mann ein Mann?
- 08.03.2002 21.45, SWR, Nachtcafé
- 09.03.2002 15.15, SWR, Nachtcafé
- 30.08.2002 21.45, SWR, Nachtcafé
- 31.08.2002 13.00, SWR, Nachtcafé