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Steuern statt Geschenke zu Weihnachten - Wird aus Konsumlust Konsumfrust?

Glaubt man den Wirtschafts- und Einzelhandelsverbänden, dann halten die Deutschen kurz vor Weihnachten ihr Geld zusammen wie schon lange nicht mehr. Die Stimmung ist gedrückt, die Bürger haben Angst: vor drohender Arbeitslosigkeit, vor einer Verschärfung der Wirtschaftskrise, vor einer ungewissen Zukunft. Doch anstatt mit vernünftigen Politikkonzepten für die Belebung der Konjunktur zu sorgen und das Land vorweihnachtlich zu befrieden, greift Rot-Grün immer tiefer in die Geldbörsen der Steuerzahler - mit höheren Renten- und Krankenkassenbeiträgen und immer neuen Ideen, die offiziell Subventionsabbau heißen, aber, so der Vorwurf, in Wirklichkeit Steuererhöhung meinten. SPD-Fraktionschef Franz Müntefering empfahl sogar, angesichts knapper Staatsfinanzen auf Geschenke zu verzichten und das so gesparte Geld lieber dem Staat zu geben, denn "der braucht es nötiger." Schöne Bescherung, Deutschland! Bei älteren Menschen werden da Erinnerungen wach - an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg etwa, wo es galt, den Gürtel enger zu schnallen. Und ohnehin stellen sich nachdenkliche Zeitgenossen alle Jahre wieder um diese Zeit die Frage nach Sinn und Unsinn des adventlichen Geschenke-Countdowns. Sind die "besseren" Zeiten endgültig vorbei? Will Rot-Grün die Bürger ausplündern bis aufs Hemd? Wird deshalb freiwilliger Verzicht der neue Trend? Sind Reichtum und Luxus in Zeiten wirtschaftlicher Not unmoralisch? Sind wir, wirtschaftswunderlich sozialisiert, mittlerweile mental abhängig von Kaufrausch und Konsumlust?

  1. 18.12.2002 20.15, SWR, Quergefragt! Talk im Staatstheater
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