Bushs Krieg - Ein "Kreuzzug" gegen den Islam?
"Gott hat uns aufgerufen, unser Land zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu führen." Davon scheint der gläubige Christ George W. Bush überzeugt zu sein. Mit dieser Grundüberzeugung zieht der Baptist aus Texas in den Glaubenskrieg gegen die "Achse des Bösen." Dass Christen in aller Welt gegen den Waffengang protestieren, allen voran der Papst in Rom, ficht den religiösen Fundamentalisten Bush nicht an. Zumindest die militärischen Illusionen schwinden jedoch zunehmend: Der Krieg am Golf ist weder ein "sauberer" noch ein Blitzkrieg. Die Alliierten haben offensichtlich die Gegenwehr der irakischen Armee und der Bevölkerung genauso unterschätzt wie den Durchhaltewillen von Saddam Hussein und seiner Führungsclique. Statt einem "Spaziergang" droht den Amerikanern nun der vor ein paar Tagen ausgerufene Djihad, der heilige Krieg der Moslems. Tausende Märtyrer will der Irak gegen die USA in den Krieg schicken. Der erste Selbstmordanschlag auf US-Soldaten erfolgte bereits am vergangenen Samstag. Während weltweit hunderttausende Muslime Saddam Hussein als den arabischen Helden feiern, werden amerikanische Elitesoldaten, die Marines, mit Gebetbüchern ausgestattet und aufgefordert, für Präsident Bush zu beten. Ist der Irak-Krieg ein Krieg der Christen gegen den Islam? Darf man im Namen Gottes Krieg führen? Wird aus dem Feldzug ein Kreuzzug? Verfügt der Irak wirklich über Tausende Märtyrer? Wird die westliche Welt mit Selbstmordattentaten überzogen werden?
- 02.04.2003 20.15, SWR, Quergefragt! Talk im Staatstheater
- 03.04.2003 06.00, SWR, Quergefragt! Talk im Staatstheater