Mutter und Tochter - Ein Bund fürs Leben?
"Solange eine Frau zehn Jahre jünger aussehen kann als ihre eigene Tochter, ist sie völlig zufrieden." Einmal mehr zeigt sich, dass der Dichter Oscar Wilde seiner Zeit weit voraus war - oder gab es vor 100 Jahren schon Mütter, die in roten Sneakers und bauchfreien Tops der Jugendlichkeit ihrer Töchter hinterher hecheln? Hat sich so wenig getan im Verhältnis von Gebärender und Aufzuziehender? Was macht diese spezifische Beziehung eigentlich aus: ihre Unvermeidlichkeit? Dass man sich seine Mutter genauso wenig aussuchen kann wie seine Tochter? Hartnäckig hält sich auch die Meinung, dass eine Mutter die beste Freundin ihrer Tochter sein kann - nur kann sie dabei wirklich ihre erzieherische Verantwortung vergessen? Ihre Wünsche und ihre Forderungen? Denn eine zu große Nähe hat besonders hier ihre Schattenseiten: Wenn die Mutter ihre verpassten Chancen als zu hohe Erwartungen an die Tochter weitergibt. Wenn aus der Umklammerung eine Hassliebe gewachsen ist. Wenn die Tochter sich mit aller Gewalt befreien möchte und sich mit dem Altern die Verhältnisse umkehren - dann kann das System Mutter-Tochter schon mal an seine Grenzen stoßen. Oder gehören die zwei zusammen wie Pech und Schwefel bis das der Tod sie scheidet? Wie gleich und wie unterschiedlich dürfen Mutter und Tochter sein? Können diese beiden mehr teilen als es anderen möglich ist? Und was muss diese Beziehung aushalten können?
- 04.04.2003 22.00, SWR, Nachtcafé
- 05.04.2003 08.45, SWR, Nachtcafé
- 14.08.2003 10.15, 3SAT, Nachtcafé