aus Kaliningrad/Königsberg, Russland
Kaliningrad ist seit einem halben Jahrhundert Russlands westlicher Vorposten an der Ostsee. Das Gebiet war bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991 eine für Ausländer gesperrte Militärzone. Noch heute ist Baltijsk (Pillau) strategisch wichtiger Stützpunkt der ,,Baltischen Flotte". Die selbst für russische Verhältnisse unterentwickelte Region lebt vom Handel und Schmuggel in die Nachbarländer und zukünftigen EU-Mitglieder Polen und Litauen. Doch wie entwickelt sich das ehemalige Königsberg nach der EU-Osterweiterung? Seit 1996 genießt Kaliningrad den Status einer Sonderwirtschaftszone in der russischen Föderation. Dennoch ist das Gebiet von der Größe Schleswig-Holsteins selbst für russische Verhältnisse arm. Die Hoffnungen richten sich auf einen liberalisierten Handel in einem größeren Europa und engere Kontakte zu Deutschland. Schon heute pflegt Kaliningrad Partnerschaften zu norddeutschen Städten (Rostock, Bremerhaven und Kiel), der Nordelbischen Kirche und privaten Vereinen. Diese vielfältigen wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Kontakte helfen, die Situation der Menschen in Kaliningrad zu verbessern. Friederike Krumme präsentiert Reportagen und Hintergrundberichte aus dem ehemaligen Königsberg - u. a. den Bernsteinabbau in Palmnicken, und das Leben eines Pfarrers aus Norddeutschland, der vor Ort Straßenkindern hilft - und spricht vor Ort mit Menschen über ihre Erwartungen an die Europäische Union. Gesprächsgäste: Heye Osterwald, Propst von Kaliningrad Dr. Stephan Stein, Vertretung der Handelskammer Hamburg in Kaliningrad Elena Lebedeva, Chefredakteurin ,,Königsberger Express".
- 27.08.2003 21.00, Nord3, NDR aktuell
- 28.08.2003 06.00, Nord3, NDR aktuell