Die Machtwächter - Was uns 2003 geärgert hat!
Neigt sich das Jahr langsam dem Ende zu, haben Jahresrückblicke Hochkonjunktur. Aus Journalisten werden Chronisten, die aus der Distanz noch unbefangener und gelassener als sonst die Ereignisse des Jahres Revue passieren lassen. Doch trotz alljährlicher Jahresend-Gelassenheit gibt es immer Ereignisse, die durch den Mantel der Sanftmut nicht zu bedecken sind. So ärgert es den politischen Beobachter ganz besonders, wenn hartnäckig mit falschen oder fehlenden Fakten die öffentliche Meinung korrumpiert wird. Blickt man nun zurück auf das vergangene Jahr 2003, das ganz im Zeichen des Irakkrieges und des innenpolitischen Ringens um Reformen stand, stellt man fest, dass bei vielen Themen die Wahrheit oft nur schwer von Halb- und Unwahrheit zu trennen ist. Hatte Saddam nun Massenvernichtungswaffen oder hatte er nicht? Wer blockiert die dringenden Reformen in Deutschland: die Unfähigkeit der Politik oder die Unwilligkeit der Bürger? Horrende Werbeausgaben für die Bundesanstalt für Arbeit und das Verteidigungsministerium ? war das wirklich nötig? Aus Fragen wurden schnell Skandale, welche die Gemüter oft gleichermaßen verwirrten wie erhitzten. Nicht anders verhält es sich mit drei Affären, die 2003 den journalistischen Blätterwald zum Rauschen brachten: Möllemann, Friedman und Hohmann. Was alle drei verbindet, ist die Frage, was kann in Deutschland öffentlich gesagt und wie diskutiert werden und welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Welche Ereignisse, Affären und Skandale ihnen 2003 nachhaltig in Erinnerung geblieben sind und welche Missstände sie ganz besonders aufregten, darüber diskutiert Volker Panzer mit vier wachsamen und kritischen Journalistinnen und Journalisten im nachtstudio.
- 22.12.2003 01.05, ZDF, nachtstudio
- 23.12.2003 10.15, 3SAT, nachtstudio