Russlanddeutsche im Hunsrück - Gefahr oder Gewinn für die Region?
Drogenmissbrauch, Drogenhandel, Beschaffungskriminalität: Solche Delikte machen für das Amtsgericht Simmern im Hunsrück ein Drittel des "Alltagsgeschäfts" aus. Die Täter finden sich häufig unter jungen Russlanddeutschen. In Kirchberg wird der generelle Anteil der Übersiedler aus Russland auf 40 Prozent geschätzt, in Simmern auf 35 Prozent. Speziell die Jugendlichen scheinen schwer zu integrieren. Sie gelten als gewaltbereit, hängen allzu schnell an der Nadel. ?Das sind Ausreißer?, sagen Sozialarbeiter vor Ort, ?nicht alle sind so?, und führen auch die unterschiedliche Mentalität der Russlanddeutschen an, die Sprachbarrieren: Viele junge Übersiedler haben in Russland nie Deutsch gelernt. ?Insgesamt sind die Spätaussiedler für die Region noch immer ein Gewinn? ? meint Bertram Fleck, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, der noch 1997 für sein vorbild-liches Engagement bei der Integration der Spätaussiedler vom Land belobigt wurde. Die Gerichtsstatistik zeichnet ein anderes Bild. Wer hat Recht? Haben die Jugendlichen eine Chance oder sind sie eine verlorene Generation? Beatrix Reiss im Gespräch mit einem Staatsanwalt, einem Richter, dem Landrat des Kreises, einem Lehrer und einem Sozialarbeiter - am 21. Januar, live aus dem Hunsrück.
- 21.01.2004 18.15, SWR, Reiss & Leute
- 22.01.2004 11.00, SWR, Reiss & Leute
- 26.01.2004 05.30, SWR, Reiss & Leute