"Die Passion Christi" - schürt der Film den Glaubenskrieg?
Brutale Schläge, minutenlange Geißelung und die bluttriefende Kreuzigung ? im neuen Jesus-Film von Mel Gibson bleibt dem Zuschauer nichts erspart. Der Regisseur, ein tiefgläubiger Katholik , will die Menschen zu ihren religiösen Wurzeln zurückführen. Bei den Amerikanern trifft der Film auf fruchtbaren Boden. Nur eine winzige Minderheit bezeichnet sich als atheistisch, die große Mehrheit besucht mindestens einmal wöchentlich eine der mehr als 200 verschiedenen Kirchen, davon die meisten katholisch geprägt. Mit George W. Bush haben sie einen tiefgläubigen Präsidenten, der mit religiösem Pathos das Land in den ?Kreuzzug gegen den Terror? schickt. Diese Konstellation macht Angst: Zunehmend werden wir mit religiös motivierten Anschlägen konfrontiert: Moslems gegen Juden wie in Istanbul, Christen gegen Moslems wie in Belgrad oder aber die blutige Reihe der Angriffe von Moslems gegen Christen wie am 11. September, in Djerba oder Madrid. Wie wirkt in dieser Stimmungslage ein Film wie der von Mel Gibson? Schafft er ein neues christliches Selbstbewusstsein? Schürt er den Kampf der Religionen? Gehen christliche Fundamentalisten jetzt in die Offensive?
- 22.03.2004 23.00, Nord3, Talk vor Mitternacht
- 23.03.2004 08.00, Nord3, Talk vor Mitternacht