Brauchen wir wieder Zucht, Ordnung und Anstand?
Frank Elstner Mit gemischten Gefühlen erinnert sich der Showmaster ("Verstehen Sie Spaß?") an seine "überaus strenge und erzkonservative" Schulzeit an einem erzbischöflichen Internat. "Auch wenn es schlimm für mich war, später hat mir diese Disziplin sehr geholfen", bilanziert der "Wetten, dass?"-Erfinder. Renate Schmidt "Die 68er haben eine Lücke hinterlassen, was Werte und Anstand angeht", sagt die frühere Bundesfamilien- und Jugendministerin. Kinder bräuchten verlässliche Werte, die ihnen die Eltern vorleben müssten. Drill hingegen habe in der Erziehung nichts zu suchen, so die dreifache Mutter. Josef Kraus Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes schlägt vor, randalierende Schüler notfalls unter Polizeibewachung nachsitzen zu lassen. "Wir sind in die Toleranzfalle geraten", kritisiert der bayerische Gymnasiallehrer. "Wir Lehrer können nicht die Probleme lösen, die die Gesellschaft in die Schule hineinschiebt", klagt Kraus. Moritz Freiherr Knigge Der Unternehmensberater aus Düsseldorf ist in die Fußstapfen seines berühmten Urahns getreten. Mit seinem Buch "Spielregeln" hat er einen "Knigge" für das 21. Jahrhundert geschrieben. Im Mittelpunkt steht die Rückbesinnung auf Höflichkeit, Respekt und Anstand. "Wir brauchen ver-nünftige Regeln als Grundlage für den gemeinsamen Umgang", so Knigge. Prof. Dr. Reinhart Wolff Der Berliner Erziehungswissenschaftler und Alt-68er zählt zu den Vordenkern der antiautoritären Erziehung. Kinder seien keine Maschinen, die man mit Zwang und Autorität justieren könne, sagt der zweifache Familienvater. Vor fast 40 Jahren gründete er die ersten Kinderläden in Deutschland, 1975 das Deutsche Kinderschutzzentrum in Berlin.
- 11.04.2006 22.45, ARD, Menschen bei Maischberger
- 12.04.2006 09.35, MDR, Menschen bei Maischberger
- 13.04.2006 11.45, RBB, Menschen bei Maischberger
- 15.04.2006 23.45, 3SAT, Menschen bei Maischberger
- 08.08.2007 09.35, MDR, Menschen bei Maischberger