Wahl '06 - Neue Bündnisse, neue Gefahren?
Die Bundesregierung befindet sich im Stimmungstief. Während die Sympa-thiewerte für Kabinett und Kanzlerin im Keller sind, stellen sich die Strategen der Parteien nach einem Jahr Großer Koalition die Bündnisfrage. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, wo am Sonntag gewählt wird, stehen unterdessen rot-rote Regierungsbündnisse auf dem Wahlprüfstand. Vor fünf Jahren, als Klaus Wowereit in der Hauptstadt seine rot-rote Regierungskoalition ein-ging, bezeichneten viele bürgerliche Kritiker dies als "Sündenfall" oder "Bankroterklärung des politischen Establishments". Glaubt man den Prognosen der Wahlforscher, könnte Rot-Rot weiterregieren - wenn Wowereit das will. Denn rechnerisch scheint auch eine Option unter Einbindung der Grünen möglich. In Berlin und auch in Mecklenburg-Vorpommern ist die viel zitierte "Linke Mehrheit" offenbar vorhanden. Wowereit, der sich nach der Wahl stärker in die Bundespolitik einschalten will, könnte sein Modell auch im Bund hoffähig machen wollen, wo sein Parteivorsitzender noch die Ampelkoalition als Zukunftsmodell favorisiert. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Bodo Ramelow, nannte Wowereit denn auch schon als einen möglichen Partner seiner Partei für eine linke Mehrheit auf Bundesebene. Gespannt blicken Beobachter auch auf Schwerin: Prognosen zufolge könnte hier mit der NPD eine Partei vom extremen rechten Rand ins Landesparla-ment einrücken. Was bringen die Landtagswahlen im Osten? Manifestiert sich eine linke Mehrheit? Wie stark werden die politischen Ränder? Kann die NPD sich auf Landes- und Kommunalebene etablieren? Wie orientiert sich die SPD für die Zeit nach der Großen Koalition? Wohin tendiert die FDP? Diese und andere Fragen diskutiert Christoph Minhoff mit seinen Gästen.
- 18.09.2006 21.00, Phönix, Unter den Linden
- 19.09.2006 00.00, Phönix, Unter den Linden