Hure - ein ganz normaler Beruf?
Felicitas Schirow Die Bordellbetreiberin hat erfolgreich vor Gericht dafür gekämpft, dass Prostitution heute juristisch nicht mehr sittenwidrig ist. Damit gab sie den Anstoß für das vor fünf Jahren beschlossene Prostitutionsgesetz, wonach Huren sich sozial absichern können. "Früher stand ich mit einem Bein im Knast", sagt die 49-Jährige, die selbst viele Jahre als Hure arbeitete. "Heute bin ich eine stinknormale Unternehmerin, und die Frauen profitieren davon, dass ich den Laden legal führe." Domenica Niehoff "Das Prostitutionsgesetz ist unserer Gesellschaft leider weit voraus", klagt Deutschlands prominenteste Ex-Hure, die heute eine Pension in der Eifel führt. Immer noch würden Prostituierte von den meisten Menschen geächtet und diskriminiert. Die grassierende Doppelmoral lasse das Gesetz zwangsläufig ins Leere laufen, so die 61-Jährige, die auch als Streetworkerin für die Rechte von Prostituierten kämpfte. Alexander Gerhardinger Der Wiener Bordellbetreiber sieht sich als "seriösen Unternehmer" und verspricht "Bordelle für alle". Sein Geschäftsmodell: Kunden und Prostituierte zahlen Eintritt, das Geld für die Dienstleistung fließt in die Taschen der Huren. "Damit werden Zuhälter überflüssig und die Prostitution entkriminalisiert", sagt Gerhardinger, der mit seinem Unternehmen demnächst an die Börse gehen will. Inge Hauschildt-Schön Die 68-jährige Marburgerin gründete eine Bürgerinitiative gegen den Bau eines Großbordells. "Freiwilliges Anschaffen ist ein Mythos", sagt Inge Hauschildt-Schön. Prostitution sei nicht das älteste Gewerbe der Welt, "sondern die älteste Form männlicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen". Julia "Hure ist mein Traumberuf geworden", sagt Julia aus Cottbus. Seit 1999 geht die 26-Jährige anschaffen. Das Prostitutionsgesetz habe ihr dabei allerdings kaum Vorteile gebracht. "In den Ämtern werde ich immer noch schief angeschaut."
- 22.05.2007 22.45, ARD, Menschen bei Maischberger
- 23.05.2007 09.35, MDR, Menschen bei Maischberger
- 27.05.2007 00.45, 3SAT, Menschen bei Maischberger