Trauer, Vorwürfe, Misstrauen - Ludwigshafen zwischen Hysterie und Wahrheit
In einem von türkischen Familien bewohnten Haus in Ludwigshafen wurden vergangenen Sonntag bei einem Brand neun Menschen getötet und 60 verletzt. Laut Staatsanwaltschaft ist offen, ob Brandstiftung oder ein technischer Defekt die Ursache war. Gleichwohl sind die Urteile schnell gefällt: Von türkischer Seite werden den Deutschen schleppende Bergungsarbeiten und eine Ignoranz gegenüber ausländerfeindlichen Motiven unterstellt. Auch der deutschen Seite werden vorschnelle Urteile vorgeworfen, so etwa dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der einen Tag nach der Brandkatastrophe gesagt hatte, es gebe bisher keine Hinweise auf einen ausländerfeindlichen Hintergrund. Die ARD hat unterdessen aus Angst vor deutsch-türkischen Missverständnissen, den für Sonntagabend angesetzten Tatort, in dem ein Ehrenmord in der türkischen Gemeinde Ludwigshafens thematisiert werden sollte, aus dem Programm genommen. Nehmen die Verständigungsprobleme zwischen Türken und Deutschen zu? Woher resultieren die Überreaktionen auf beiden Seiten? Sind die antideutschen Reflexe der türkischen Gemeinde Zeichen für eine wachsende, integrationsunwillige Parallelgesellschaft? Oder sind sie nur die Reaktionen auf das Gefühl der Ausgrenzung als Minderheit in Deutschland?
- 10.02.2008 21.45, ARD, Anne Will
- 11.02.2008 03.25, ARD, Anne Will
- 11.02.2008 05.50, Nord3, Anne Will
- 11.02.2008 09.55, MDR, Anne Will
- 11.02.2008 10.00, Phönix, Anne Will
- 11.02.2008 20.15, Eins Extra, Anne Will
- 12.02.2008 00.35, RBB, Anne Will
- 12.02.2008 08.00, Eins Extra, Anne Will
- 12.02.2008 08.55, Hessen 3, Anne Will