Durchbruch oder Dammbruch - Was darf die Stammzellenforschung?
Bonn (ots) - Zum Thema "Durchbruch oder Dammbruch - was darf die Stammzellenforschung?", diskutieren Annette Schavan (Bundesministerin für Bildung und Forschung, CDU), Prof. Oliver Brüstle (Direktor Institut für Rekonstruktive Neurobiologie Universität Bonn), Prof. Eberhard Schockenhoff (Katholischer Moraltheologe und Stellv. Vorsitzender Nationaler Ethikrat) und Matthias Gierth (Stellv. Chefredakteur Rheinischer Merkur) Moderation: Peter Lange Kaum ein Forschungszweig ist derart mit Hoffnungen und zugleich Ängsten verbunden wie die Gentechnik. Der Widerstand in Deutschland war groß, als in den achtziger Jahren Arzneimittelfirmen begannen, mit dieser neuen Technik zu forschen und zu produzieren. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Medikamenten auf dem Markt, die gentechnisch hergestellt werden, etwa Insulin für Diabetiker und Gerinnungsfaktoren für Bluterkranke. Ethisch besonders umstritten ist die Forschung an embryonalen Stammzellen. Forscher hoffen, daraus Ersatzgewebe herstellen zu können und Erbkrankheiten sowie Nervenleiden wie Parkinson und Multiple Sklerose heilen zu können. Kritiker fordern dagegen den Schutz des Embryos und warnen vor einem "wissenschaftlichen Dammbruch". Ohne Lockerung kein Fortschritt - so lässt sich die Einschätzung von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) zur Stammzellenforschung zusammenfassen. Ansonsten könnten, so die Ministerin, auf dem Gebiet nicht die notwendigen Fortschritte erzielt werden. Eine Meinung, die nicht alle Bundestagsabgeordneten teilen. Es herrscht fraktionsübergreifende Uneinigkeit. Dabei geht es vor allem um die sogenannte "Stichtagsregelung". Derzeit dürfen nur im Ausland gewonnene embryonale Stammzellen aus der Zeit vor 2002 nach Deutschland importiert werden; künftig soll der 1. Mai 2007 als Stichtag gelten. Einige Abgeordnete fürchten, dass so jedoch einer unbeschränkten Forschung Tür und Tor geöffnet werde...
- 15.03.2008 22.15, Phönix, Forum Pariser Platz
- 16.03.2008 17.00, Phönix, Forum Pariser Platz