Verklärt und vergessen? - Die neue Sehnsucht nach der DDR
In der Diskussion über die Vergangenheit ist viel zu viel Diffamierung - DDR war nur Stasi und Mauer, meint Sahra Wagenknecht, die Europaabgeordnete der Linken. Selbst im Schulunterricht werde die DDR noch zu negativ dargestellt. Das sieht die Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen in Thüringen, Hildigund Neubert, ganz anders. Sie bedauert, dass es ganz viele Leute gibt, die immer noch nicht begriffen haben, dass Sozialismus und Kommunismus nur mit Diktatur funktionieren. Bei zahlreichen Veranstaltungen hat sie ein geradezu erschreckendes DDR-Bild bei Schülern festgestellt. Der ehemalige sächsische Innenminister Heinz Eggert will es differenzierter bewerten: "Natürlich gab es Liebe, Freundschaft, Nachbarschaft in der DDR. Aber doch nicht wegen, sondern trotz der Diktatur", sagt er. Gleichzeitig zeigt er Verständnis für die Gefühle vieler Ostdeutschen. Er findet es verhängnisvoll zu glauben, dass dadurch, dass ein Staat bankrott gegangen ist, auch die Lebensleistungen seiner Bürger entwertet würden. Wieso sagen heute immer noch über die Hälfte der Thüringer, die in einer Studie der Uni Jena befragt wurden, dass die DDR mehr positive als negative Seiten hatte? Welche Rolle spielen die Medien? Was läuft in den Schulen falsch? Kann eine Bewertung der DDR heute schon gelingen? Diese und andere Fragen diskutieren der Chefredakteur der SUPERillu Jochen Wolff, der ehemalige sächsische Innenminister Heinz Eggert, die Thüringer Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen Hildigund Neubert und die Europaabgeordnete der Linken Sahra Wagenknecht.
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