Israel wird 60 - Unser Verhältnis zum Heiligen Land
Am 14. Mai 1948 verkündete David Ben Gurion die Unabhängigkeit des neuen Staates Israel. Zwölf Monate später, am 23. Mai 1949, wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Wenige Jahre nach dem Holocaust klaffte ein Abgrund zwischen den beiden Ländern. Für viele schien er unüberbrückbar. Erst im Mai 1965 nahmen Israel und die Bundesrepublik diplomatische Beziehungen auf. Die Annäherung war ein schmerzhafter und mühsamer Prozess, dessen Motor der Wille zum Dialog war. Doch im Laufe der Jahre hat sich der Charakter des deutsch-israelischen Verhältnisses von Grund auf gewandelt. Mittlerweile ist Deutschland nach den USA der wichtigste Partner Israels in der Welt. Ein reger Jugendaustausch, intensive Städtepartnerschaften und kulturelle Kontakte haben auch die Menschen einander näher gebracht. Am 18. Mai nimmt west.art am sonntag Israels 60. Geburtstag zum Anlass, Geschichte und Perspektiven der deutsch-israelischen Beziehungen zu beleuchten. Politiker betonen auch heute noch das "Besondere" im Verhältnis beider Staaten. Demgegenüber steht die oft zitierte "Normalisierung" der Beziehungen. Lässt sich beides miteinander vereinbaren? Oder ist dieser Gegensatz unauflösbar? Nach wie vor gibt es Irritationen, wenn von deutscher Seite Kritik an der israelischen Politik geübt wird. Wo stößt das gegenseitige Verständnis an seine Grenzen? Welche Rolle kann Deutschland bei der Lösung des Nahostkonflikts spielen, wie die unterschiedlichen Interessen austarieren? Wie gehen die nachgeborenen Generationen mit der Last der Vergangenheit um? Wie nah sind sich Deutschland und Israel in den vergangenen 60 Jahren wirklich gekommen?
- 18.05.2008 11.00, WDR, west.art am sonntag