Kampf um Märkte und Medaillen: Angst vor Chinas neuer Macht?
Mit Respekt und Bewunderung, aber auch mit Furcht und Unbehagen schaut die Welt auf die neue Großmacht China - kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking. Lange waren die Chinesen für uns in erster Linie nützliche Billigarbeiter, die dafür sorgten, dass wir uns T-Shirts und Fernseher zu Spottpreisen kaufen konnten. Jetzt sind sie plötzlich Konkurrenten um qualifizierte Arbeitsplätze, um Energie und Rohstoffe. Wenn die Milch teurer wird oder der Benzinpreis steigt, kommt neuerdings gern China in Verdacht, an allem schuld zu sein. In der Wirtschaft, aber auch im Sport verblüfft vor allem die Geschwindigkeit, mit der das Reich der Mitte in die Weltspitze vorstößt. Noch sind zwar wir Exportweltmeister, aber die Chinesen sitzen uns im Nacken. Das weckt Ängste - vor allem, weil die neue Weltmacht nach Regeln und Kriterien funktioniert, die uns fremd sind. Demokratie und Menschenrechte - so wie wir sie verstehen - haben im bevölkerungsreichsten Land der Erde nicht viel Bedeutung. Mit ihrer demonstrativen Unterstützung für den Dalai Lama hat Bundeskanzlerin Angela Merkel der Führung in Peking mächtig auf die Füße getreten - nicht gerade zur Freude der deutschen Wirtschaft. Und auch die Sportler und ihre Funktionäre sind unsicher, wie sie sich gegenüber den Gastgebern der Olympischen Spiele präsentieren sollen: Als Athleten, die mit Politik nicht viel im Sinne haben - oder als Botschafter von Demokratie und Menschenrechten? Unruhen in Tibet und Tumulte rund um den Fackellauf im Frühjahr sind nicht vergessen. Müssen wir Angst haben vor der neuen Großmacht China? Wird sich das Land des Lächelns jemals an westliche Spielregeln halten? Wie kann die deutsche Wirtschaft vom Boom im asiatischen Raum profitieren? Und: Wie werden die Spiele verlaufen? Welche Chancen haben wir beim Kampf um Märkte und Medaillen? Darüber diskutiert Maybrit Illner am Donnerstag ab 22.15 Uhr mit ihren Gästen. Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich Maybrit Illner in die Sommerpause. Die bisher 22 Sendungen im Jahr 2008 erreichten im Schnitt 2,30 Millionen Zuschauer, das entspricht einem Marktanteil von 12,3 Prozent. Ab dem 28. August ist der "Polit-Talk im ZDF" dann wieder jeden Donnerstag ab 22.15 Uhr zu sehen.
- 24.07.2008 22.15, ZDF, Maybrit Illner
- 25.07.2008 03.25, ZDF, Maybrit Illner
- 25.07.2008 17.30, Phönix, Maybrit Illner