Deutschland im Krieg - verdrängen wir die Gefahr?
Peter Struck "Deutschlands Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt." Mit diesem legendären Satz lieferte der damalige Verteidigungsminister 2002 die Begründung für die Bundeswehrmission in Afghanistan. Von der Bundeskanzlerin, aber auch von den Bundestagsabgeordneten fordert der SPD-Fraktionschef ein stärkeres Engagement. Die Politik müsse "wirklich klar machen, worum es geht. Es geht darum, dass die Soldaten in einem Kampfeinsatz sind und dass sie dabei sterben können." Peter Scholl-Latour Deutschlands erfahrenster Kommentator weltpolitischer Krisen zeichnet ein düsteres Bild: "Die Situation in Afghanistan hat sich nicht verbessert, sondern im Gegenteil Tag für Tag verschlechtert - derart verschlechtert, dass der Konflikt bereits über die Grenzen nach Pakistan übergreift." Der Bestsellerautor fordert einen Strategiewechsel: "Man muss mit den Taliban ins Gespräch kommen." Michel Friedman "Wir müssen noch mindestens zehn Jahre in Afghanistan bleiben", erwartet der streitbare Journalist. Michel Friedman, der gerade von einer Afghanistanreise zurückgekehrt ist, sieht keinen Grund für Entwarnung: "Der Terrorismus ist noch lange nicht bekämpft. Die Bedrohung für Deutschland ist immer noch aktuell und groß." Frank Dornseif Der ehemalige Hauptfeldwebel wurde in Afghanistan 2003 Opfer eines Selbstmordanschlags, bei dem vier seiner Kameraden starben. Frank Dornseif überlebte mit schweren Verletzungen. Bis heute leidet der Familienvater an einem psychischen Trauma. Seine Angstzustände bekommt er nur mit Medikamenten in den Griff.
- 21.10.2008 22.45, ARD, Menschen bei Maischberger
- 22.10.2008 09.30, MDR, Menschen bei Maischberger
- 25.10.2008 22.40, 3SAT, Menschen bei Maischberger