Verarmt, verscharrt, vergessen - Wenn das Grab zu teuer wird
Erst ein traditionelles Begräbnis, dann ein liebevoll gestalteter Grabstein? Vor allem in Ostdeutschland ist das ein immer selteneres Bild. In vielen Städten wählt bereits mehr als die Hälfte der Menschen ein anonymes Begräbnis. Denn viele quält die Frage: Was passiert, wenn das Grab zu teuer wird? Oder keiner da ist, der es pflegen will? Seit dem Wegfall des Sterbegeldes Anfang 2004 können sich immer weniger Menschen ein traditionelles Begräbnis leisten. Nach Angaben des Bundes Deutscher Bestatter kostet eine durchschnittliche Bestattung derzeit etwa 2.500 Euro. Bei aufwändigen Beerdigungen gibt es so gut wie keine Obergrenze. Zu Zeiten der D-Mark betrug das Sterbegeld noch 4.000 Mark. "Damit konnte man damals durchaus eine komplette Beerdigung finanzieren", weiß Dr. Kerstin Gernig, Geschäftsführerin des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur. Heute stünden besonders ältere Menschen oft vor dem Problem, nicht mehr genug Geld für die eigene Bestattung ansparen zu können. Deshalb suchen immer mehr Menschen nach kostengünstigen Alternativen. "Discount-Bestatter" sind auf dem Vormarsch. Anonyme Bestattungen sind zwar preisgünstiger, aber was geschieht mit den Hinterbliebenen, die keinen konkreten Ort der Trauer haben? Was sagen Billigbestattungen über den Wert des Lebens aus? Oder sind Bestattungen im herkömmlichen Sinne nicht mehr zeitgemäß in unserer modernen Welt?
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