Verschleppt, versteckt, verloren - Was passiert mit der Beutekunst?
Ein Dürer als Souvenir, ein Menzel als Entschädigung - nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen Soldaten der Roten Armee Millionen Kunstwerke aus Deutschland mit in die Sowjetunion. Eingepackt wurde in Museen in Berlin und Dresden, in Bibliotheken in Gotha und Leipzig, in vielen Landsitzen. Zwischen 1956 und 1958 gab die sowjetische Regierung knapp zwei Millionen Kunstwerke an die DDR zurück. Ein Akt unter Freunden. Dann war Ruhe, das Thema Beutekunst tabu. Seit 1990 wird es wieder diskutiert, hoch emotional, ohne wirkliche Fortschritte. Für die Mehrzahl der Russen entschädigt die "Trophäenkunst" lediglich für die Gräueltaten der Deutschen Wehrmacht in der Sowjetunion. Die russische Regierung betrachtet die Beutekunst als ihr Eigentum, Deutschland pocht auf das Völkerrecht und die Rückgabe der verschleppten Werke. Welches Recht ist stärker? Sind Menschenleben gegen Kunstwerke aufzuwiegen? Sollte Deutschland Gemälde oder Bücher zurückkaufen? Sollte es egal sein, wo die Werke zu sehen sind, Hauptsache sie fristen ihr Dasein nicht in Depots? "Verschleppt, versteckt, verloren - Was passiert mit der Beutekunst?" - über diese und andere Fragen diskutiert Moderatorin Uta Georgi mit: - Prof. Dr. Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden - Jekaterina Genijewa, Direktorin der Allrussischen Staatlichen Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau - Eva-Maria Stange, sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst - Peter Escher, MDR-Moderator und Autor der Reportage "Auf der Spur der Schätze" (Sendung am 04.03.2009, 21:15 Uhr) Bürgermoderatorin Ines Klein meldet sich mit Experten aus der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger. Zuschauer können ihre Meinung zum Thema unter: faktist-dresden@mdr.de mitteilen. Die Sendung "Fakt ist ...!" ist diesmal eingebettet in einen gemeinsamen Themenabend von MDR 1 RADIO SACHSEN und SACHSENSPIEGEL
- 02.03.2009 22.05, MDR, Fakt ist ...!
- 03.03.2009 12.30, MDR, Fakt ist ...!