Besser wohnen - Jung und Alt unter einem Dach
Die traditionelle Großfamilie in einem Haus hat längst ausgedient. Doch angesichts des Pflegenotstands für Alte, fehlender Kindertagesstätten und Singles mit Zukunftsängsten steht die einstige Versorgungsgemeinschaft mit Nestwärme für mehrere Generationen wieder hoch im Kurs. Allerdings mit völlig neuem Anstrich: Alt und Jung tun sich zusammen - in Mehrgenerationenhäusern, in "grauen", Frauen- und gemischten WGs, mit Eigenbrötlern, die allein, aber nicht einsam sein wollen und mit Familien mit mehreren Kindern. Sie alle wollen ein Auge auf die Nachbarn oder Mitbewohner werfen, denn jeder ist irgendwann einmal vielleicht selbst auf die Hilfe der Gemeinschaft angewiesen. Neue Wohnmodelle wachsen inzwischen wie Pilze im deutschen Siedlungsraum. In "leben! was Menschen bewegt" stellt Jacqueline Stuhler mutige Wohnpioniere von heute vor, die über ihre Erfahrungen und die Hochs und Tiefs im modernen Mehrgenerationenhaus sprechen. Denn es ist nicht einfach, verschiedene Interessen unter ein Dach zu bringen. Doch am Ende zahlt es sich aus, davon sind die Wabe-Bewohner aus Stuttgart überzeugt: Hier haben sich Menschen jeden Alters zusammengeschlossen, eine Baugenossenschaft gegründet und bereits mehrere Häuser für Alt und Jung gebaut. Das jüngste Projekt: die ersten internationalen Mehrgenerationen-Häuser. Auch die Gründer einer Großfamilienstiftung im Allgäu sind von den neuen Wohnmodellen überzeugt: Hier dürfen junge Familien und Rentnerpaare, die nicht verwandt sein müssen, für einen Euro Miete unter einem Dach zusammenleben. Als Gegenleistung wird erwartet, dass jede Generation soziale Verantwortung übernimmt. Ob solche Projekte den Generationen wirklich gut tun, bezweifeln in der "leben!"-Gesprächsrunde eingefleischte Bewohnerinnen des anderen Modells mit Zukunft: die Alten-WG.
- 07.04.2009 20.15, Eins Plus, leben! was Menschen bewegt
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