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Der Kassenpatient - Mensch zweiter Klasse?

Sibylle Herbert Die Medizinjournalistin hat mit ihrem Buch "Diagnose unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin" ein Tabu gebrochen. "Vielen Patienten in Deutschland werden heute Therapien und Medikamente wider besseres Wissen vorenthalten. Ärzte können längst nicht mehr allen Patienten das geben, was sie für richtig halten", sagt Sibylle Herbert, selbst Kassenpatientin. Dr. Marianne Koch Die Ärztin will nicht mehr hinnehmen, dass ihr Berufsstand als "geldgierig abgewatscht" wird. "Ärzte sind auch Opfer: Sie können mit den heutigen Honorarsätzen weder ihre Praxis halten noch ihre Familie ernähren. Den meisten Ärzten geht es um ihre Patienten und um die Möglichkeit, diese auch in schwierigen Zeiten gut und nach den modernsten Standards zu behandeln", sagt Marianne Koch. Volker Leienbach Der Chef des Verbandes der privaten Krankenkassen sieht keine großen Unterschiede in der Behandlung von Kassenpatienten im Vergleich zu Privatversicherten: "Ich bestreite entschieden, dass gesetzlich Versicherte mit ernsthaften Erkrankungen nicht behandelt werden, weil Privatversicherte vorgezogen werden", sagt Volker Leienbach. Prof. Dr. Karl Lauterbach "Von der Wiege bis zur Bahre herrscht in Deutschland der Zweiklassenstaat. Arme Kassenpatienten bekommen trotz schwerster Krankheit ihr Leben lang keine Experten zu sehen und sterben deshalb fünf bis zehn Jahre früher", behauptet der SPD-Gesundheitsexperte und ergänzt: "Privat Versicherte hingegen bekommen sogar für die Behandlung eines trivialen Leistenbruches einen Topspezialisten."

  1. 05.05.2009 22.45, ARD, Menschen bei Maischberger
  2. 06.05.2009 09.30, MDR, Menschen bei Maischberger
  3. 09.05.2009 23.00, 3SAT, Menschen bei Maischberger
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