Für immer und ewig - Was lange Ehen beständig macht
Nahezu jede zweite Ehe wird heute in Österreich geschieden. Wer Beziehungen eingeht, tut das häufig ohne Heirat und damit ohne Verpflichtung, sich auf immer und ewig zu binden. "Lebensabschnittspartner" sind zum gängigen Beziehungsmodell geworden. Umso seltener und bemerkenswerter sind daher die Paare, die Barbara Stöckl am 27. Februar um 16.00 Uhr in ORF 2 in "Stöckl am Samstag" begrüßt. Sie sind 39, 49 oder gar 53 Jahre glücklich miteinander verheiratet. Sie erzählen, was ihre Ehen so beständig macht, wie man Krisen gemeinsam bewältigt und wie man die Liebe jung hält. Sepp und Helli Forcher sind seit 53 Jahren glücklich miteinander verheiratet: An das erste Zusammentreffen können sich die beiden Bergfanatiker erinnern, als ob es gestern gewesen wäre: "Das erste Mal hab ich sie auf der Oberwalder Hütte am Großglockner gesehen. Ich wollt' eine Bergtour machen, die Helli hat mir eine Erbsensuppe serviert." Helene, von allen "Helli" genannt, hatte zuvor schon viele Geschichten vom berühmten Bergsteiger Sepp Forcher gehört, doch: "Ich war nicht sehr beeindruckt, ich hätt' mir einen Kernigeren vorgestellt, so einen mehr Wettergegerbten, einen Luis-Trenker-Typ - aber der, der dort saß, war eher ein Milchgesicht." Trotzdem sprang der Funke über und das Wiener Mädel verliebte sich in den kernigen Salzburger. Fünf Jahre nach der ersten Begegnung wurde geheiratet - auf der Berghütte in Großarl, die sie ein Jahr zuvor gemeinsam übernommen hatten. Die Liebe zu den Bergen, die ihnen sogar über einen schweren Schicksalsschlag hinweghelfen konnte, ist nicht das Einzige, das das Ehepaar miteinander teilt - egal ob lesen, reisen oder die Arbeit für "Klingendes Österreich", bei Forchers wird alles gemeinsam erlebt, denn: "Dann braucht der andere auch nicht eifersüchtig zu sein, dass er nicht dabei war." Wie man die Liebe über 50 Jahre aufrechterhalten kann, worüber die beiden heute noch streiten können und worin sie sich am besten ergänzen, erzählen Sepp und Helli Forcher bei Barbara Stöckl. Horst und Martha Müller sind 49 Jahre verheiratet und Eltern von acht Kindern: "Nie hätte ich mir gedacht, dass ich mich mal in den Horst verliebe", sagt Martha Müller, deren heutiger Ehemann einst nur ein Schulfreund ihres Bruders war. Auf einem Tanzfest sollte es jedoch geschehen. Martha und Horst, zarte 17 und 19 Jahre jung, verliebten sich, konnten sich allerdings drei Jahre lang kaum sehen, schrieben sich daher Briefe. Am 28. Dezember 1961 schlossen sie schließlich den Bund fürs Leben und zogen gemeinsam auf einen Bauernhof, den sie 14 Jahre gemeinsam bewirtschafteten. Hinzu kamen neun Kinder, wovon eines nach nur elf Tagen starb. Horst Müllers beruflich aufwendige Tätigkeit als Bürgermeister von Weibern in Oberösterreich brachte es mit sich, dass kaum Zeit für Frau und Kinder übrigblieb. 15 Jahre, in der seine heute 68-jährige Frau sehr zurückstecken musste. Dennoch waren und sind die beiden noch heute durch ihren Glauben, die Liebe zu ihren Kindern und zur Landwirtschaft innig verbunden. Zudem teilen sie die Leidenschaft fürs Tanzen und Singen. Seit 50 Jahren besuchen sie gemeinsam den Kirchenchor. Was die Großeltern von 21 Enkelkindern über "Lebensabschnittspartner" denken, ob sie sich in der Kindererziehung immer einig waren und ob sich Gegensätze tatsächlich anziehen - darüber berichten Horst und Martha Müller in "Stöckl am Samstag". Jimmy und Renata Lugano führen seit 39 Jahren eine "zauberhafte" Ehe: Jimmy und Renata Luganos zauberhafte Kennenlern-Geschichte könnte gut und gerne aus einem Märchenbuch stammen. Als Berufsmagier wählte Jimmy 1970 seine heutige Gattin, begeistert von ihrer Schönheit, in einer seiner Zaubershows als Assistentin aus und verliebte sich prompt. Jimmy buhlte mit allen Mitteln um Renatas Gunst. Allerdings hatte er es nicht leicht, denn Renata war noch verheiratet und auch ihre Eltern hatten sich nicht unbedingt einen Zauberer für ihre Tochter gewünscht. Doch Jimmy überzeugte nicht nur durch seine Zaubertricks, sondern besonders mit seinem Charme. 1971 läuteten schließlich die Hochzeitsglocken, seither sind die beiden unzertrennlich. Auf unzähligen Kreuzfahrten bereiste das Ehepaar als Magier und Zauber-Assistentin die ganze Welt. Selbst der Tod des gemeinsamen ersten Sohnes nach einer schweren Mukoviszidose-Erkrankung konnte die Liebe nicht erschüttern und machte die Beziehung nur noch stärker. Worin das Geheimrezept ihrer Ehe liegt, verrät das Zauber-Ehepaar bei Barbara Stöckl.
- 27.02.2010 16.00, ORF2, Stöckl am Samstag