Schuld und Sünde - Die katholische Kirche und der Missbrauch
Kein Tag ohne Enthüllungen, kein Tag ohne weitere Opfer, die sich melden. Die katholische Kirche kommt nicht aus den Schlagzeilen. Jahrzehntelanger Missbrauch an Schutzbefohlenen - schIimmer könnten die Vorwürfe kaum sein. Nur zögernd ist die katholische Kirche aktiv geworden und hat sich öffentlich dem Problem gestellt. Die Verwerfungen zwischen Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger und der deutschen Bischofskonferenz haben deutlich gemacht, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen. Noch immer gibt es Stimmen in der katholischen Kirche, die sagen, dass die Kirche ein eigener Raum sei, eine eigene kirchliche Rechtsordnung habe und man mit den Opfern und den Tätern entscheiden müsse, ob und wie die Staatsanwaltschaft ins Spiel kommen solle. Kirchenstaat contra Rechtsstaat? Inzwischen aber reichen die Verbrechen über die Kirche hinaus. Die Missbrauchsfälle an der reformorientierten Odenwaldschule zeigen, dass Missbrauch weit in die Gesellschaft hineinreicht. Gerade geschlossene Einrichtungen wie Internate oder sogenannte Eliteschulen, die die Schüler von der Außenwelt abschotten und eigene innere Wertesysteme entwickeln, scheinen Missbrauch zu begünstigen. Eines hat die Debatte bereits gezeigt: Das Schweigen ist gebrochen und die öffentliche Diskussion über den Missbrauch an Schutzbefohlenen hat begonnen.
- 14.03.2010 12.03, ARD, Presseclub
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