Kostentreiber Medikamente - Wer muss jetzt sparen?
Ist das eine gute Nachricht für alle Patienten in Deutschland? Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will bei den Arzneimittelpreisen den Rotstift ansetzen! Denn Medikamente sind einer der größten Kostentreiber im deutschen Gesundheitssystem. Die Aufwendungen für Pillen, Salben und andere Pharmaka machen mit ca. 30 Milliarden Euro etwa ein Fünftel der Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen aus. Doch wer muss jetzt sparen? Bisher können Unternehmen neue, patentgeschützte Medikamente zu einem beliebigen Preis auf den Markt bringen, der von den Kassen gezahlt werden muss. Die Kostensteigerung bei Medikamenten (ohne Impfstoffe) lag laut AOK im letzten Jahr bei knapp sechs Prozent! Der Gesundheitsminister will die Pharmaindustrie künftig zwingen, mit den Krankenkassen über den Preis neuer Medikamente zu verhandeln. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, geht noch einen Schritt weiter und fordert einen "Pharma-Soli". Doch woher kommen dann die großen Preisunterschiede bei Medikamenten deutscher Hersteller in verschiedenen europäischen Ländern? Sollte das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Medikamenten vor der Markteinführung durch unabhängige Experten geprüft werden, wie es Verbraucherschützer vorschlagen? Werden die Konzerne die gesetzlichen Rabatte künftig einfach auf ihre Preise aufschlagen? Und ist dann nicht wieder der Versicherte der Dumme?
- 15.03.2010 22.05, MDR, Fakt ist ...!
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- 16.03.2010 21.02, Eins Extra, Fakt ist ...!