Urlaub einmal anders - ungewöhnliche Wege die Welt zu entdecken
"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen!" Besonders dann, wenn er nicht nur einen Pauschalurlaub in einem All-inclusive-Club gebucht hat, sondern neue Wege des Reisens geht. In "Stöckl am Samstag" erzählen am 12. Juni um 16.00 Uhr in ORF 2 Menschen von ganz außergewöhnlichen Reisen, den Hürden und Höhepunkten und darüber, warum nicht selten der Weg das Ziel ist. Schauspielerin Nina Blum reiste für vier Monate allein durch Asien: Einmal den Rucksack zu packen und für ein paar Monate durch Asien zu reisen, diesen Traum trug Schauspielerin und Regisseurin Nina Blum schon lange mit sich herum, im vergangenen Jahr konnte sie ihn endlich verwirklichen. Obwohl sie sich vieles auf der Reise offen hielt, hatte sie auch ganz konkrete Ziele, vor allem die Berge hatten es der Wienerin angetan. Mehr als die Hälfte der Zeit verbrachte sie deshalb beim Trekking in Nepal, umringt von den höchsten Bergen der Welt: "Für mich sind Berge der Garant, dass es mir gut geht. Ich wollte unbedingt den Everest-Trekk machen und die Kailash-Umrundung. Aber es war auch klar, dass ich nach Südindien möchte. Dort habe ich zehn Tage eine Ayurveda-Kur und Yoga in einem Aschram gemacht." Obwohl sie Weihnachten weit weg von Familie und Freunden in Südindien verbrachte, wurde gerade dieses Fest ein besonderes Erlebnis für sie, ebenso wie viele andere Begegnungen mit den Menschen in Asien, die diese Reise zu etwas Besonderem machten. Was sie auf dieser Reise erleben durfte, wie sie die vier Monate alleine empfunden hat und was sie für sich und ihr jetziges Leben mitgenommen hat, berichtet sie bei Barbara Stöckl. Soziologe und Kulturwissenschafter Roland Girtler bezeichnet sich als "Rad fahrenden Vagabund": Für den Soziologen und Kulturwissenschafter Roland Girtler ist Rad fahren mehr als nur ein Hobby, es ist seine Lebenseinstellung. So ziemlich jede Strecke legt der Wiener mit dem Rad zurück, egal ob er damit jeden Tag zur Uni oder zu einem Vortrag nach Innsbruck fährt. Die Fortbewegung auf zwei Rädern ist für ihn aber weit mehr als nur körperliche Betätigung, denn: "Durch das Fahrrad fahren bekomme ich eine Beziehung zu Leuten, auch mit wissenschaftlichem Hintergrund für meine Forschung." Und Forschung betreiben kann Roland Girtler überall. Um mehr über das Leben und die Kultur der Menschen zu erfahren, nimmt er sich jeden Sommer einige Wochen Zeit, um mit seinem Fahrrad aufzubrechen und Feldforschung zu betreiben. Wie man sich richtig verhält, um mit Land und Leuten eine Verbindung aufbauen zu können, hat er in seinem Buch "10 Gebote der Feldforschung" zusammengefasst. "Für mich ist wichtig, dass ich ein Gefühl für die Gegend bekomme, wie und wo die Menschen wohnen. Ich rate jedem zuerst zu Fuß die Gegend zu erkunden und den Friedhof zu besuchen, das ist auch in der Stadt irrsinnig interessant, da bekommt man erst ein Gefühl dafür." Warum sich der Soziologe selbst gerne als Vagabund bezeichnet, warum er am liebsten entlang von Grenzen fährt und wie die Menschen auf den vortragenden Professor am Fahrrad reagieren, erzählt er in "Stöckl am Samstag". Stefanie und Helmut Greiter machten mit ihren beiden Söhnen eine drei Jahre lange Segelreise: "Es war 100 Mal besser, als wir uns das erträumt hatten", schwärmt Stefanie Greiter über ihre 2001 gestartete Segelreise, die sie, ihren Mann Helmut und die beiden Söhne Nico und Laurin von Australien über Neuseeland in die Südsee führte. Mehr als zehn Jahre sparten die Eheleute für ihr Abenteuer und trotz so mancher Kritik von außen stachen sie mit den zwei Kindern, damals zweieinhalb und sechs Jahre alt, in See. "Wir waren begeistert von der Idee, ihnen schon früh Teile der Welt und andere Kulturen zeigen zu können", so die 45-jährige Wahl-Steirerin. Gelernt wurde in Praxis und Theorie. Für Nico hieß es auch auf hoher See die Schulbank drücken. Stefanie Greiter unterrichtete ihren Sohn selbst und machte dazu im Vorfeld extra eine Ausbildung zur Montessori- und Ökopädagogin. Auf dem fast zwölf Meter langen Segelboot verlebte die Familie das Abenteuer ihres Lebens: sie schlossen Freundschaften mit Walen und Delfinen, erlebten einen speienden Vulkan hautnah, lernten unterschiedlichste Menschen und Kulturen kennen und wie man mit wenig Hab und Gut auskommen kann. Ob ihre Reise nachhaltige Auswirkungen auf ihr heutiges Leben hat, verraten Helmut und Stefanie Greiter in "Stöckl am Samstag". Raphael Eder organisiert und begleitet Reisen für Menschen mit Behinderung: In seinem Beruf bei der Lebenshilfe konnte Raphael Eder jahrelang die Problematik des Reisens für Menschen mit besonderen Bedürfnissen aus erster Hand miterleben. "Viele von ihnen wären gerne einmal dem Alltag entflohen und verreist, doch individuell und ohne Begleitung zu reisen war für sie meistens nicht möglich", erzählt er von seinen Erfahrungen. Um aber auch ihnen einen Urlaub zu ermöglichen, gründete Raphael Eder 2006 zusammen mit Stefan Wuketich den gemeinnützigen Verein "Pilgrim on tour". Der Verein bietet die Organisation und Begleitung von Reisen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen an, die vom Kunden aber individuell gestaltet werden können. Wie die Reisen aussehen, wie diese von den Kunden angenommen werden und welchen außergewöhnlichen Urlaub er vor kurzem selbst begleitet hat, erzählt Raphael Eder bei Barbara Stöckl.
- 12.06.2010 16.00, ORF2, Stöckl am Samstag
- 15.06.2010 10.15, 3SAT, Stöckl am Samstag