Fluch und Segen - Energie um welchen Preis?
Größer und einprägsamer können die Vergleiche kaum sein: Die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko wird inzwischen in einer Reihe mit dem Unglück in Tschernobyl oder mit dem 11. September genannt. Vor genau zwei Monaten, am 20. April, war die Bohrinsel "Deepwater Horizon" explodiert und dann gesunken. Die mächtigste Nation der Welt und einer der größten Ölmultis - sie schaffen es nicht, die Katastrophe unter Kontrolle zu bekommen. Der Ölteppich erstreckt sich inzwischen auf eine Fläche, die in Deutschland von Hannover bis nach Berlin reichen würde. Schon jetzt ist es die schlimmste Umweltkatastrophe in den USA und sollte der Erdölausbruch im Golf von Mexiko nicht bis zum Herbst eingedämmt sein, könnte es die bis heute vielleicht schlimmste Umweltkatastrophe der Menschheit werden. "Amerika muss umdenken" - das ist die Botschaft, die Präsident Obama in seiner ersten Rede direkt aus dem Oval Office an die Nation richtet. Eine neue Energiepolitik und die Nutzung sauberer Energien seien eine "nationale Mission". Solch deutliche Worte hat man noch nie in Sachen Energiepolitik aus dem Mund eines amerikanischen Präsidenten gehört. Musste es erst zu dieser unbeherrschbaren Katastrophe kommen, damit der ungebremste Verbrauch von Energie und das Weiterbeharren auf alle Konsumbegehrlichkeiten der industrialisierten Welt in Frage gestellt werden? Noch immer bestimmt Öl das Weltgeschehen, löst Konjunkturkrisen und Kriege aus. Längst ist die Energiepolitik ein globales Thema. Doch wer ist wirklich bereit umzudenken und auf Annehmlichkeiten zu verzichten? Hat die Politik überhaupt die Macht, sich gegen die Ölbarone und Konzerne durchzusetzen?
- 20.06.2010 12.03, ARD, Presseclub
- 20.06.2010 12.03, Phönix, Presseclub
- 20.06.2010 13.00, Eins Extra, Presseclub
- 20.06.2010 19.15, Eins Extra, Presseclub