Arbeitslosigkeit hat viele Gesichter
Talkshow mit Barbara Karlich mmer wieder führen technologische oder strukturelle Entwicklungen in der Wirtschaft zu Arbeitslosigkeit, sie ist somit ein "normaler" Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Für die einzelnen Betroffenen und ihre Familien ist sie jedoch eine große Belastung. Peter 48, Arbeitsuchender aus Oberösterreich, ist unverschuldet und unvermutet in die Arbeitslosigkeit gerutscht - seine Abteilung wurde ausgelagert. Zuvor hatte er als Führungskraft Leute ausgesucht und eingestellt, nun musste er sich plötzlich eingestehen, dass er für das Bewerbungsprozedere selbst Unterstützung braucht. "Ich habe mir nicht gedacht, dass ich mit meiner akademischen Ausbildung so lange keinen Job finden werde", erzählt er. "Das AMS konnte mich auch nicht mehr weiter qualifizieren." Er fand schließlich Unterstützung durch einen Coach und stellt fest: "Der Austausch in dieser sehr schwierigen Phase ist sehr wichtig zur Stärkung des Selbstwertes." Heinz, 66, Coach und Verkaufstrainer aus Oberösterreich, unterstützt und motiviert Arbeitssuchende, kennt das Problem der Arbeitslosigkeit aber auch aus eigener Erfahrung. "Wenn man das erste Mal arbeitslos ist, kann man es noch locker nehmen, beim zweiten Mal vielleicht auch noch, aber spätestens beim dritten Mal leidet der Selbstwert." Wichtig ist für Heinz, dass ein Arbeitsloser nicht zum Bittsteller werden darf. "Man muss sich attraktiv für den Arbeitgeber machen, überlegen, was man anzubieten hat. Es braucht aber auch die Bereitschaft, Mühen auf sich zu nehmen und beweglich zu bleiben, um neue Lösungen zu finden", sagt er.
- 01.03.2013 16.00, ORF2, Die Barbara-Karlich-Show