Gesellschaft
von Privatdozent Nikodemus Meyern
Unsere Gesellschaft ist zutiefst krank. Wohin man blickt, sieht man falsche Werte auf dem Vormarsch. Es beginnt bei Kleinigkeiten. Heute ist es üblich geworden, in aller Öffentlichkeit derbe oder gar obszöne Worte zu gebrauchen. Kaum geschieht jemandem ein Mißgeschick, gibt er sich dem Laster des Fluchens hin. Die Ausdrücke, die hierbei fallen - wegen Nichtigkeiten, wohlgemerkt -, hätten noch im neunzehnten Jahrhundert ausgereicht, das Ansehen des Fluchenden in der Gemeinde erheblich zu schmälern. Heutzutage gilt es dagegen als schick, mit Vokabeln der Fäkal- oder gar Sexualsprache Mißbrauch zu treiben.
Auch den Namen des Herrn führen viele Menschen allzu leichtfertig im Munde. Wir möchten diesen Unflat hier nicht zitieren, da es unter unserer Würde liegt. Die Christen-Front aber spricht sich für Verbalhygiene aus: Bußgelder sollen solche Zeitgenossen ermahnen, die ihre Zunge nicht mit Bedacht zu führen wissen.
Doch dies ist gewiß noch eines der kleineren Übel. Besondere Sorge bereiten uns
- die verlotterte, beinahe ausschließlich drogensüchtige Jugend von heute,
- der Werteverfall in den durchweg zerrütteten Familien und
- die Willensschwäche staatlicher Ordnungshüter.
Dabei müssen wir uns angesichts des nahenden jüngsten Gerichts doch wohl vor allem folgende Frage stellen:
Wie kann man gerettet werden?
In einer Gesellschaft, die kollektiv auf den Abgrund zusteuert,
ist dies nicht leicht zu bewerkstelligen.
Neulich lustwandelte ich durch das Bahnhofsviertel einer deutschen Großstadt.
Dabei wurde ich von einem etwa 18jährigen Mädchen angesprochen.
Das junge Ding gab einige unfaßliche Obszönitäten von sich.
Zunächst fehlten mir die Worte. Dann sagte ich:
Kind! Bist du bereit, Jesus Christus als deinen Retter anzuerkennen?
Da leuchteten die Augen des Mädchens auf,
und sie sagte:
Danke, o Herr! Ich ward erleuchtet!
Ich kam vom Pfade der Tugend ab, gab mich liederlichem Treiben hin!
Doch durch euch, Edler, habe ich die Schändlichkeit meines Tuns erfahren!
So geht es mir oft, wenn ich junge Menschen anspreche. Sicherlich wird das junge Mädchen noch einiges an Bußarbeit zu leisten haben; dennoch bin ich zuversichtlich, daß hier eine Seele gerettet wurde.
Ist es so einfach, gerettet zu werden?
Gewiß! Wenn das Herz des Reuigen rein ist, so wird er auch nicht zurückgewiesen werden. Doch gibt es auch Sünden, die nur schwer zu verzeihen sind. So wurde mir unlängst von einem aufrechten Bürger ein besonders ekelerregendes Bild zugesandt, das ich trotz erheblicher Vorbehalte an dieser Stelle veröffentlichen möchte.
Nebenstehend sehen Sie das Konterfei einer liederlichen Person, die von ihrer Kleidung her - soweit wir von Kleidung überhaupt sprechen können - eindeutig als Nonne zu identifizieren ist.
Wenn Sie sich selbst davon überzeugen möchten, zu welch niederträchtigen Verhöhungen frommer Menschen die Schmutzindustrie inzwischen fähig ist, dann klicken Sie das Daumennagel-Bild an. Allerdings möchte ich Ihnen dringend davon abraten, wenn Sie als gottesfürchtiger Mensch - zu Recht! - der Meinung sind, daß schon der kleine Ausschnitt Anlaß genug zu Brechreiz und Ekel ist.
Wie kann die gesamte Gesellschaft gerettet werden?
Wie jeder aufrichtige Mensch unschwer einsehen wird, ist es angesichts solcher Auswüchse kein Leichtes, die gesamte Gesellschaft zu retten. Und doch gibt es einen Weg:
- mehr Gebete!
- mehr Gottesdienste!
- mehr Prozessionen!
- mehr Teufelsaustreibungen!
- mehr Pilgerfahrten!
- mehr Papst-Reden auf CDs!
- mehr christliche Seiten im Internet!
- mehr Frömmigkeit!
- mehr Sitte!
- mehr Tugend!
- mehr Anstand!
Und dann werden wir alle gerettet werden. Wäre das nicht wunderschön?