Ein übles Machwerk
Sie werden mir glauben, daß die Veröffentlichung von derlei Abschaum nur der Abschreckung dienen kann. Lassen Sie mich dennoch näher auf die erschreckenden Konsequenzen einer solchen Publikation eingehen - eine Notwendigkeit, die dem reiferen Leser gewiß einleuchten wird, wenngleich der Gedankenlose sich eher dem Spotte hingeben mag.
Wir sehen hier ein gleich in mehrfacher Hinsicht sittenloses Verhalten. Da ist zunächst das fehlgeleitete junge Mädchen. Es ist unnötig aufreizend und figurbetont gekleidet. Dies ist Hurenwerk, das einzig dem Zweck dient, unkeusche Gedanken zu wecken. Ärger noch wiegt der Umstand, daß das Mädchen unpraktische Unterbekleidung gewählt hat, die keinesfalls dazu angetan ist, das Nützliche (Wärmung des Unterleibes) mit dem Züchtigen (Bedeckung der Anatomie) zu verknüpfen. Wir sehen an dieser unverfrorenen Darstellung immerhin, daß sittenlose Unterbekleidung ihren eigentlichen Zweck verfehlt und für einen Gläubigen keine Alternative darstellt.
Doch auch der dargestellte Herr verhält sich schändlich und läßt in kläglicher Weise Tugenden wie Manneszucht und Ritterlichkeit vermissen. Statt der fehlgeleiteten jungen Dame zur Hand zu gehen, sie aus der mißlichen Lage zu befreien, scheint ihn die offen dargebotene Unmoral noch zu erheitern.
Er besitzt nicht einmal genug Anstand, die Augen abzuwenden. Es scheint sogar, als versuche er einen Blick auf gewisse Körperteile zu erhaschen. Das ist verwerflich!
Leider kommt dieser Mensch nicht im entferntesten auf die Idee, das junge Mädchen auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Er könnte die Situation diskret entschärfen, indem er beispielsweise sein Jackett um das Becken der Dame wirft, selbstverständlich a) ohne hinzusehen und b) ohne direkten Körperkontakt. Danach könnte er die Dame in ein Gotteshaus führen, ihr die eigene Sittenlosigkeit vor Augen führen und sie so zu einer frommen Christin bekehren. Doch ist derlei selbstloses Tun von einem nichtswürdigen Barbaren zu erwarten?
Den verwerflichsten Charakter hat indes der Künstler
selbst,
ein Herr Art Frahm, der sich nicht entblödet,
solch eine Szene auch noch bildlich festzuhalten...