Autor:
Ferdinand Schratmannsdörffer
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- Es gibt keinen Sex!
Herrschaften! Es ist ja wirklich nicht so, dass ich mich auf meiner keuschen Heimseite unklar ausgedrückt hätte. Nichtsdestotrotz haben einige Leute immer noch Verständnisschwierigkeiten und wünschen diese via E-Brief zu klären. Heute erreichte mich das folgende Schreiben (Rechtschreibung und so weiter wie im Original):
(Ich habe in den Originaltext Zahlen wie zB (3) eingefügt, um im einzelnen die Stellen zu kennzeichnen, auf die ich mich in meiner Antwort explizit beziehe.)
Guten Abend (momentan ist es 20:57 (1)),
ich bin per Zufall auf ihre Website gestoßen (2), und habe mir mit anfänglichem Interesse ihre Bemerkungen zum Thema Sex, und danach zum Thema Jugend durchgelesen.
Mein Interesse wurde aber Innerhalb weniger Sätze zum eine Schmunzeln, da ich eine derartig schlecht verdrehte Warheit noch niemals im Internet gelesen habe! (3)
Ich schätze das sie stark gläubisch sind, doch trotz, oder gerade deswegen sollte Gott es verbieten solche Lügen zu verbeiten! (4)
Steht in den Zehn Geboten nicht: Du sollst keine Unwahrheit sprechen??? (5) Ihre Website ist aber ein starker Verstoß was dass angeht! (6)
Mit freundlichem Gruß
A* B*
P.S.: Ich hoffe auf Antwort! (7)
Meine Anmerkungen:
(1) Vielleicht in Kuala Lumpur. Bei mir nicht. Als Zeitansage sind Sie noch nicht marktreif.
(2) Das sagen alle. Zwei von drei Zuschriften eröffnen mit der Phrase, man sei durch Zufall
auf meine Seite gestoßen. Ich glaube allerdings nicht, dass Sie wahllos eine beliebige Zeichenkombination eingetippt haben, die dann zufällig die Adresse meiner Seite ergab. Ich frage mich immer: Wenn die Leute schon meinen, sie müssten mir unbedingt den Grund ihres Besuches verraten (der mich gar nicht interessiert), warum ist es dann immer der Zufall? Warum ist es nie … hmmm … sagen wir … eine Suchmaschine mit dem Suchbegriff Sex
oder meinetwegen eine Verknüpfung in einem hochnotpeinlichen Forum?
(3) Dieser Absatz ist nachgerade philosophisch. Sie haben auf meiner Seite eine schlecht verdrehte Wahrheit
gefunden. Stört Sie daran, dass ich die Wahrheit sage oder dass ich sie angeblich verdrehe oder am Ende gar, dass ich sie in Ihren Augen schlecht verdrehe? Wären Sie mit einer gut unverdrehten Unwahrheit zufriedener?
(4) Was schreiben Sie da? Weil Sie glauben, dass ich stark gläubig bin, sollte Gott verbieten, dass irgendjemand Lügen verbreitet? Das verstehe ich nicht.
(5) Den Wortlaut der zehn Gebote im allgemeinen und des vorletzten im besonderen können Sie doch eigentlich selbst nachlesen, Exodus 20,16:
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
(6) Ihre Zuschrift ist ein starker Verstoß gegen die dass/das-Regel.
(7) Und ich hoffe, dass Sie mich nicht wieder mit Schriftverkehr jedweder Art beehren. Vielen Dank und gute Nacht.