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Gundula Meierschmidt
- Ort: Ingolstadt
- Dabei seit: 2009
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Lieblingsbücher: Gute klassische Krimis. Evergreens wie Lebwohl, mein Liebling
, Der lange Abschied
oder Die kleine Schwester
von Raymond Chandler, ferner Der gläserne Schüssel
, Der dünne Mann
oder Der Malteser Falke
von Dashiell Hammett, aber auch englische "Häkel-Krimis" wie Fünf falsche Fährten
von Dorothy L. Sayers helfen mir über manchen langen Winterabend.
Lieblingsfilme: Da möchte ich zwei Filme von Darren Aronofsky vorstellen: Für Mathematikverächter ist Pi
natürlich kein interessanter Film, auch nicht für die, denen Kino nie bunt, laut und grell genug sein kann. Ich sehe es dagegen lieber, wenn ein Regisseur mit schmalem Budget, aber einer guten Idee und überzeugenden Darstellern eine originelle Geschichte erzählt.
Zum Thema Drogen und Sucht gibt es nicht viele Filme, die ohne moralischen Zeigefinger einerseits und Verharmlosung andererseits auskommen. Aronofskys Requiem for a dream
ist so einer. Nicht gerade Feel-good-Kino, hervorragend gespielt und bis zum Ende unerbittlich konsequent. Nichts für Leute, die auf den üblichen Hollywood-Mainstream-Schmus stehen und das alles ganz nett finden.
Lieblingsmusik: Ich liebe die historischen Aufnahmen aus der berühmten Reihe Living Stereo
von RCA. Dort wurden ab etwa 1954 die ersten kommerziellen Stereo-Aufnahmen berühmter Werke aufgenommen, und zwar von den besten Künstlern der Zeit. Trotz des Alters von teilweise über einem halben Jahrhundert sind diese Aufnahmen auch klanglich immer noch überzeugend. Ein paar empfehlenswerte Beispiele: Jascha Heifetz spielt die Violinkonzerte von Tschaikowsky und Brahms mit Schmackes und Verve.
Der elsässische Dirigent Charles Münch gibt mit dem Boston Symphony Orchestra in seiner - wie ich finde - unübertroffenen Interpretation der Symphonie fantastique von Hector Berlioz ebenfalls tüchtig Gas. Derselbe Dirigent präsentiert auf A Hi-Fi Spectacular
eine mitreißende Aufnahme der dritten Sinfonie von Camille Saint-Saëns (die sogenannte Orgel-Sinfonie
). Überhaupt gibt und gab es kaum jemanden, der französische Orchesterwerke so schwungvoll und virtuos einspielen konnte wie Münch. Auf The French Touch
präsentiert er dankbare Orchester-Showstücke wie Der Zauberlehrling
von Paul Dukas mit Sinn für Effekt und Spaß.
Der hochgradig cholerische Fritz Reiner war ein anderer Held der Living-Stereo-Reihe. Eine seiner besten Aufnahmen ist das Konzert für Orchester von Bártok.
Wer es weniger klassisch und dafür etwas volkstümlicher mag, kann sich an den Sea Shanties des Robert Shaw Chors delektieren. Das ist nicht gerade das, was wir heute eine authentische Aufführung nennen, nein, das sind alles komplett ausgebildete Sänger. Ich bin normalerweise sehr für authentische Aufführungen, zum Beispiel in der Barockmusik, vorausgesetzt, die Solisten können mit einem Naturhorn umgehen, und es hört sich nicht so an, als würde da jemand unkontrolliert herumfurzen. Ich habe also auch Aufnahmen von Sea Shanties mit Authentizitätsanspruch gehört, und ehrlich gesagt, so stelle ich mir klanglich wie harmonisch ein Rudel Angeheiterte um drei Uhr nachts an der Theke vor. Dann schon lieber die glatte, aber perfekt dargebotene Version von Robert Shaw und seinen Männern, auch wenn gerade der Gassenhauer What shall we do with the drunken sailor
ein bisschen artifiziell und auf vordergründige Virtuosität getrimmt wirkt.
Lieblingsessen: Gebäck.
Lieblingsgetränk: Tee.
Sonstige Vorlieben: Meine beiden Kaninchen.
Abneigungen: Leute, die im zwölften Schuljahr noch bei Strichrechnung über Kreuz kürzen, aus Summen die Wurzel ziehen und mit ihrer unterirdischen Mathenote auch noch hausieren gehen, als sei das irgendwie cool.