Die Markus-Akte (25)

Guten Tag!

Falls Sie zum ersten Mal auf meine Fortsetzungsreihe "Die Markus Akte" stoßen, lesen Sie doch bitte zunächst den Einführungstext. Vielen Dank.
Heute erfahren wir unter anderem, wie man ein Gleichungssystem mit zwei Unbekannten löst.

11. Klasse, Höhere Handelsschule.
Markus soll jetzt in Mathe Textaufgaben lösen:

Die Quersumme einer zweiziffrigen Zahl ist 12. Der Quotient aus dieser Zahl und derjenigen mit umgekehrter Ziffernfolge ist 4/7.

Zugegeben, da muss man ein bisschen nachdenken. Zur Erleichterung gebe ich mal vorab die Lösung. Das ist ein Gleichungssystem mit zwei Unbekannten, nämlich:

Nun hoffe ich ja schon gar nicht darauf, dass Markus von sich aus auf den Trichter kommt. Also helfe ich ein wenig:
- Ein Tipp: Wir haben es mit zwei Unbekannten zu tun. Wie sollen wir sie nennen?
- X, oder a oder b, ist eigentlich egal.
- Also was jetzt?
- X.
- Und?
- Ja, x.
- Wie viele Unbekannte haben wir?
- Zwei.
- Und die nennen wir also …?
- Ja, äh, wie, äh, x!
- Zwei Unbekannte!
- Aaach!! Da muß man den Satz von Viëta …
- Der gilt für quadratische Gleichungen, das ist was ganz anderes! Noch mal, wir haben zwei Unbekannte. Wie, zum Henker, nennen wir sie?
- Ach so, ja, x und y, ja, da hab ich jetzt nicht dran gedacht gehabt …
- So, wir brauchen zwei Gleichungen. Die erste, das mit der Quersumme, ist ja wohl leicht rauszufinden …
- Ja, äh, x gleich 12.
- Das geht nicht. X soll eine Ziffer sein, also einstellig. Gleichung 1 sagt doch nur, daß die Summe der beiden Unbekannten 12 ist, also sagt man: …
- Äh, äh …
- Beide zusammen sind 12 …
- Ja äh, äh, x mal y gleich 12?
- Aargll, Wasser …
Ich erspare Ihnen jetzt, wie lange es dauerte, bis ich ihn auf die zweite Gleichung gebracht hatte.

In Deutsch machen sie jetzt - mal wieder - Bewerbung. Nun hat Markus sich aber auch so schon einfach mal beworben, und zwar bei diversen Banken. Dabei ist auch eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch herausgekommen; und da ebenjenes noch ansteht, denke ich mir: Üben wir das doch mal! In einem Ratgeberblättchen, das sie in der Schule verteilt hatten, waren typische Fragen vorgegeben, mit denen man bei einem Bewerbungsgespräch rechnen muss. Also spielte ich mal den Chef und fühlte dem Burschen ein wenig auf den Zahn. Zum Beispiel:
- Wie stellen Sie sich denn den Arbeitsalltag als Bankkaufmann so vor?
- Ja, man muss da acht Stunden arbeiten, man hat eine Mittagspause, äh, jaa, äh …
- Ich dachte eigentlich mehr an das, was zu Ihrem Aufgabenbereich gehört.
- Ja, da geht man erst mal in den Keller und guckt, ob das Geld noch da ist, und dann …
- … und dann ist das Bewerbungsgespräch zu Ende.
- Ja, aber wieso denn?

In diesem Ratgeberblättchen war auch ein Idiotentest; so einer, wie sie ihn als Einstellungstest machen. Markus hatte am Ende 14,3 Prozent richtig. Bei Fragen, die ungefähr so schwierig waren:

Doktor zu Patient verhält sich wie Pfarrer zu (…)
a) Schaf
b) Beichtvater
c) Sünder
d) Parkverbotsschild

Ich weiß nicht mehr, was als d) da stand, aber es war irgendwas Abwegiges. Markus meinte: Beichtvater.

Dann wieder Mathe.
Leichtes Bruchrechnen:
1/2 - 1/4 = ?
Antwort: -1/2!
Drücken Sie als Dezimalzahl aus: 1/4
Antwort: 0,4
Dasselbe mit 27/12
Antwort: 0,2712

To be continued …
Versäumen Sie nicht, wenn es in der nächsten Woche heißt:
- Markus kommentiert die Oscarverleihung
- Markus hat ein Vorstellungsgespräch