Die Markus-Akte (16)

06. Juli 2009, 12:15 Uhr

Kategorie: Markus, Gesellschaft

Autorin:
Gundula Meierschmidt

Guten Tag!

Falls Sie zum ersten Mal auf meine Fortsetzungsreihe "Die Markus Akte" stoßen, lesen Sie doch bitte zunächst den Einführungstext. Vielen Dank.
Heute erfahren wir unter anderem, wann Sherlock Holmes aktiv war.

9. Klasse, Realschule.
Haha, wie lustig! Da habe ich vor einem Jahr vergeblich versucht, mit Markus ein, zwei Krimis zu lesen, und jetzt machen sie das Thema im Deutschunterricht. Sie besprechen eine Sherlock-Holmes-Kurzgeschichte von Arthur Conan Doyle. Ich frage ihn:
- Wann spielt denn die Geschichte so ungefähr?
- 18. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 1950, 1200 … (Alles wie aus der Pistole geschossen und ohne vorheriges Nachdenken.)

Was Krimis angeht, geht für Markus nach wie vor nichts über Derrick. Columbo und alles andere ist langweilig, aber Derrick bringt's. Nur besprechen sie den dummerweise in der Schule nicht. Nebenbei versuche ich, Markus den Unterschied zwischen klassischer britischer und amerikanischer Krimischule zu erklären:
- Bei den Briten sind die Detektive oft Einzelgänger mit skurrilen Angewohnheiten oder Charakterzügen.
Natürlich weiß ich schon von mir aus:
- Das Wort skurril kennst du jetzt natürlich wieder nicht, das heißt ungefähr so viel wie verschroben.
- Was ist denn verschroben? Das hört sich ja an wie verschoben, hihihihihi!

Wir kommen, ganz allgemein, zum Charakter und Auftreten des Detektivs in Literatur und Film. Ich sage, in der US-Literatur sei sogar der lizenzlose Untergrund-Detektiv denkbar (bei Andrew Vachss nämlich). Was eine Lizenz sei, möchte ich wissen.
- Ja, das ist, wenn der Detektiv Geld kriegen tut, damit der den Fall aufklärt.
- Hä? Wie kommst du denn jetzt wieder darauf?
- Ja, weil doch manche Fußballclubs keine Lizenz mehr bekommen wegen Überschuldung, und daraus schließt Markus messerscharf, dass dann auch die Detektivlizenz irgendwie nur bare Kohle sein könne.

Weiter geht's. Ich führe aus:
- Die amerikanischen Krimis spielen meist in der Großstadt, unter vielen Menschen. Die englischen dagegen, wie zum Beispiel mit Sherlock Holmes, spielen in der Regel wo?
- In einem Haus. In einem Ort.
- Los Angeles ist auch ein Ort.
- Ja, äh äh äh …
Und. So. Weiter.

Aufsatzthema, von der Tafel abgeschrieben: Welche falschen Hinweise streut Conan Doyle aus, um die Lösung zu erschweren? Markus findet, das müsse die Stelle sein, wo am Ende der Täter tot im Sessel sitzt. Denn er ist seinem eigenen Mordwerkzeug, einer Giftschlange, zum Opfer gefallen. Nun wäre es sicherlich literarische Meisterschaft vom Feinsten, eine falsche Fährte auszulegen, wenn der Fall schon gelöst ist. Dieser Markus rafft einfach nichts; es ist ganz egal, was er lesen soll und wie oft man es ihm erklärt, er versteht grundsätzlich nur Bahnhof.

To be continued …
Versäumen Sie nicht, wenn es in der nächsten Woche heißt:
- Markus fasst eine Kurzgeschichte zusammen
- Markus bekommt es mit Brecht zu tun

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