Die Markus-Akte (15)

29. Juni 2009, 09:05 Uhr

Kategorie: Markus, Gesellschaft

Autorin:
Gundula Meierschmidt

Guten Tag!

Falls Sie zum ersten Mal auf meine Fortsetzungsreihe "Die Markus Akte" stoßen, lesen Sie doch bitte zunächst den Einführungstext. Vielen Dank.
Heute erfahren wir unter anderem, wie man sich mit dem Direx einen genehmigen kann.

9. Klasse, Realschule.
Einige Wochen später. Inzwischen stehen die Weihnachtsferien vor der Tür, und Markus hat seine nächsten Arbeiten geschrieben. In Deutsch gab es doch glatt eine Drei! Ich habe keine Ahnung, wie er das geschafft hat. Auch in Mathe geht es aufwärts, aber nicht viel. Seine letzte Arbeit war der Note nach zwar eine Vier, aber mit 12 von 44 Punkten. Dazu meinte der Lehrer, dass er bei den Leuten mit weniger als 18 Punkten die Vieren intern als Fünfen anrechnen würde, denn er hätte keine Lust gehabt, schon wieder eine Arbeit nachschreiben zu lassen. Diesen Sachverhalt versteht Markus natürlich nicht.

Daraufhin erkläre ich:
- Der Lehrer wollte die superschlecht ausgefallene Arbeit nicht wieder vom Direktor genehmigen lassen.
- Äh, wie, genehmigen?
- Ja, die gehen dann in eine Kneipe und genehmigen sich einen.
- (Bierernst:) Äh, äh, trinken, oder wie?

Nun ja, aber wie sieht denn eigentlich so eine Vier in der neunten Klasse einer deutschen Realschule eigentlich aus? Das ist Mathematik vom Feinsten! Unser Markus soll nach x auflösen:
0,9x + 1,2y = 1,4
Was macht er als ersten Schritt? Auf beiden Seiten plus 1,4, was sowieso schon Blödsinn ist, und dann noch nicht mal richtig ausgeführt. Da steht dann:
2,3x + 2,6y = 0
(Sein Kommentar: Äh, ja, äh, da hab ich mich vertan gehabt …)

Nächstes Mathe-Thema: Quadratzahlen und -wurzeln. Das ist für ihn eigentlich nicht neu, da wir schon im letzten Schuljahr ausführlich darüber gesprochen haben. Ich frage:
- Wieviel ist 20 mal 20?
- 200.
- Denk doch mal nach, bevor Du losplapperst!
- Aach, da hab ich mich vertan gehabt, äh, 2000!

In meinem sinnlosen Lesetraining mit Markus steht nun Jurassic Park von Michael Crichton auf dem Programm. Besser, er liest mal einen Bestseller als gar nix. Weil er da pro Woche etwa 20 bis 30 Seiten schafft, sage ich ihm:
- Also, Freund, jetzt sind Ferien, wenn ich am 10.1. wiederkomme, dann ist das Buch ausgelesen. (Rest: 200 Seiten, das scheint mir für einen 15-Jährigen in drei Wochen zumutbar).
Markus erbleicht; jede Farbe weicht aus seinem Gesicht.
- Hhh! So schnell! (Mist, die ganzen Ferien im Eimer!)
- Das ist überhaupt nicht schnell, und ich will keine Ausrede hören.
- Ja aber ich …
- Keine Ausrede!

To be continued ...
Versäumen Sie nicht, wenn es in der nächsten Woche heißt:
- Markus trifft Sherlock Holmes
- Markus erklärt, was spannend ist

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