Dies sind die wöchentlichen Klassiker-Tipps des Cinerobots. Weiterführende Informationen über Sinn und Zweck dieser Aktion erhalten Sie in diesem Einführungstext.
Der tägliche Filmtipp für die Woche vom 14. Dezember 2009 bis zum 20. Dezember 2009:
Montag, 14.12.2009, 23.30 Uhr, Hessen 3
Ninotschka
Komödie, USA 1939, Regie: Ernst Lubitsch, mit Greta Garbo, Melvyn Douglas
Ein paar Botschafter der Sowjetunion haben sich in Paris allzu sehr mit der westlich dekadenten Subkultur angefreundet. Daraufhin soll eine streng linientreue Kommissarin aus Moskau ihnen die Leviten lesen. Es dauert indes nicht lang, dass auch sie dem diskreten Charme des Kapitalismus erliegt. Es dauerte bis zum Ende von Greta Garbos Karriere, bis - nach etlichen tragischen Schmachtfetzen - auch ihr komödiantisches Talent erkannt wurde. Wie schade das ist, beweist auch heute noch eindrucksvoll Lubitschs beschwingte Komödie, die vor allem in der ersten Hälfte durch brillantes Timing besticht.
Dienstag, 15.12.2009, 20.15 Uhr, Das Vierte
Frühstück bei Tiffany
Komödie, USA 1960, Regie: Blake Edwards, mit Audrey Hepburn, George Peppard, Mickey Rooney
Eine Schönheit aus der Provinz will sich in New York den erstbesten verfügbaren Millionär angeln, verguckt sich aber (natürlich) in einen ziemlich abgebrannten Nachbarn. Eine der besten Rollen von Audrey Hepburn. Elegant inszeniert und mit äußerst erfolgreichem Soundtrack unterlegt (Musik: Henry Mancini, der dafür gleich zwei Oscars bekam, einen davon für den Evergreen Moon River
).
Mittwoch, 16.12.2009, 20.15 Uhr, Das Vierte
Balduin, das Nachtgespenst
Komödie, Frankreich/Italien 1968, Regie: Denys de la Patellière, mit Louis de Funès, Jean Gabin
Okay, und noch ne Komödie (gibt ja sonst so wenig zu lachen, vor allem im Kino von heute). Ein alter Soldat hat auf seinem Rücken eine großflächige Tätowierung, die von Modigliani stammt. Als ein gerissener Kunsthändler das spitzkriegt, wittert er ein gutes Geschäft, auch wenn er dafür dem Veteranen die Haut abziehen müsste. Leidlich amüsanter Schwank.
Donnerstag, 17.12.2009, 23.15 Uhr, WDR
Hana-bi - Feuerblume
Gangsterdrama, Japan 1997, Regie: Takeshi Kitano, mit Beat Takeshi alias Takeshi Kitano, Kayoko Kishimoto
Der korrupte Polizist Nishi erfährt, dass seine Frau todkrank ist. Er will aussteigen, aber die Yakuza ist damit nicht einverstanden. Origineller Gangsterfilm, in dem Passagen meditativer Ruhe mit plötzlichen extremen Gewaltausbrüchen abwechseln.
Freitag, 18.12.2009, 10.20 Uhr, ARD
Genie und Schnauze
Krimiparodie, GB 1989, Regie: Thom Eberhardt, mit Michael Caine, Ben Kingsley
Und schon wieder ne Komödie (richtig lustige Woche diesmal): Ein gewisser Dr. Watson schreibt in einem Revolverblatt über die Abenteuer des frei erfundenen Detektivs Sherlock Holmes. Als seine Figur allzu populär wird und die Leser nach dem Original verlangen, engagiert er einen Schmierenkomödianten, der die Rolle in der Öffentlichkeit ausfüllen soll. Geistreicher Krimispaß mit ausgezeicheten Darstellern und gutem Drehbuch.
Samstag, 19.12.2009, 20.15 Uhr, Tele5
Das große Rennen von Belleville
Trickfilm, Frankreich/Belgien/Kanada/GB 2003, Regie: Sylvain Chomet
Die skurrile Geschichte rund um die Tour de France und andere Radfahr-Eskapaden kommt ohne Dialog aus und besticht durch herrlich schräge Einfälle und schwarzen Humor. Ein Meisterstück des klassischen 2D-Zeichentricks. Zwei Oscarnominierungen, zum einen für den Film selbst, zum anderen für den Titelsong Les Triplettes de Belleville
.
Sonntag, 20.12.2009, 04.35 Uhr, 3SAT
Der Mann im weißen Anzug
Satire, GB 1951, Regie: Alexander Mackendrick, mit Alec Guinness, Cecil Parker
Ein Wissenschaftler erfindet ein unverwüstliches Garn. Damit macht er sich Feinde in der Textilindustrie, die lieber weiterhin Ramsch verkaufen würde. Brillante Kapitalismussatire, zeitlos aktuell.
Auf jeden Fall verpassen:
Donnerstag, 17.12.2009, 21.15 Uhr, SAT 1
Die Chaoscamper
Angeblich eine Komödie, USA/BRD 2006, Regie: Barry Sonnenfeld, mit Robin Williams, Cheryl Hines
Jetzt endlich ist Schluss mit lustig! Das Lachen vergeht einem mit Sicherheit, wenn man sich ein zur Erheiterung erdachtes Filmprodukt unseres Jahrzehnts anschaut. Debiler Fäkalhumor, miserables Timing, ein pointenloses Drehbuch und last but not least geradezu entsetzliche Darstellerleistungen runden das Missvergnügen ab.